Abschiednahme

Die Hände eines Verstorbenen halten eine Magnolienblüte und drei Briefumschläge. Der Blickwinkel ist von den Füßen her, so dass die Umschläge das Gesicht verdecken. Der Verstorbene liegt im Sarg und ist mit einer Makramee-Decke zugedeckt. Im Hintergrund zwei große Kerzenhalter mit Kerzen in bunten Pastellfarben.

Abschiednahme

Bei einer Abschiednahme am offenen Sarg könnt Ihr Eurem*r Verstorbenen noch einmal nah sein.
Sie hilft, den Verlust begreifbar zu machen, und ein Kapitel in Frieden und Liebe abzuschließen.

Wir machen Euch Mut, diesen Schritt zu gehen und Eurem*r Verstorbenen in einem letzten Akt der Liebe und Hinwendung zu begegnen.

Euer Abschied

Die Abschiednahme ist die letzte Gelegenheit, unseren Verstorbenen noch einmal „von Angesicht zu Angesicht“ gegenüberzutreten. Sie machen diese Transformation begreifbar: Der Mensch, der da liegt, ist immer noch der Mensch, den wir kennen – gleichzeitig aber auch schon etwas anderes. Wir machen Euch Mut, Eure Verstorbenen noch einmal zu sehen. Unsere Erfahrung zeigt, dass das heilsam ist, Trost spendet, und uns die Möglichkeit gibt, uns mit Respekt und ganz in Ruhe zu verabschieden. Wir können unseren Verstorbenen buchstäblich noch etwas mitgeben auf ihre letzte Reise, können ihnen ins Gesicht sehen und mit ihnen sprechen, solange sie noch da sind, auch wenn, und gerade weil, es jetzt anders ist.

Draufsicht auf eine im Sarg liegende, mit üppigen bunten Blumen und silbriger Gaze bedeckte Verstorbene. Man sieht kaum etwas von ihr außer ihre Hände, die unter der Gaze auf einem Brief liegen. Sie trägt ein weißes Kleid.
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Hier beantworten wir Euch Fragen zum Thema Abschiednahme

Der Gedanke mag uns heute und hier zunächst einmal fremd sein: Ein Abschied von unserer verstorbenen Person von Angesicht zu Angesicht, am offenen Sarg. Was uns heute fremd und vielleicht auch beängstigend erscheint, war jedoch vor noch nicht einmal hundert Jahren noch völlig normal – und ist es in vorwiegend katholischen Gegenden bis heute. Unsere Scheu vor den Toten ist historisch ein eher neues Phänomen.

Es hängt vor allem damit zusammen, dass im Verlauf der letzten ca. 150 Jahre durch das Wachstum der Städte und die Entwicklung der modernen Medizin der Tod zu weiten Teilen aus unserem Leben verdrängt wurde. Wir sind es nicht mehr gewohnt, dass Menschen zu Hause sterben, alles geschieht sauber und unsichtbar im Hintergrund, bis wir bei der Beerdigung vor der Urne sitzen und uns fragen, wie jetzt auf einmal der geliebte Mensch in diesem Gefäß gelandet ist.

Unsere Erfahrung zeigt, dass diese Erfahrung sehr abstrakt und durchaus traumatisch sein kann, wohingegen ein In-Kontakt-Treten mit dem oder der Verstorbenen das Geschehene buchstäblich „begreifbar“ macht. Dieser Kontakt spielt eine entscheidende Rolle im Prozess der Trauer und Verarbeitung.

Häufig stellt sich bei dem Gedanken erst einmal eine Abwehrreaktion ein. Das ist völlig normal, denn der Tod und die Toten sind uns so fremd wie nur irgendwas. Wenn wir diese Schwelle der Abwehr überwinden, vermag der liebevolle Umgang mit unseren Verstorbenen, das Ankleiden, Zurechtlegen, Kämmen, oder auch nur da sein und Schauen, eine heilende Kraft entfalten. Und es ist das letzte Mal, dass wir unsere Verstorbenen sehen, anfassen, ihnen ins Gesicht blicken können.

Für unsere Abschiednahmen nutzen wir den ruhigen Abschiedsraum bei Ernst Brehme in der Reinickendorfer Straße.

Wir bereiten Eure verstorbene Person liebevoll und sanft vor: Sie wird gewaschen, angekleidet, und in den Sarg gelegt. Dabei ist uns wichtig, dass alles ganz ruhig und behutsam geschieht, und so natürlich wie möglich. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir manchmal etwas schminken, aber in der Regel den Zustand so belassen, wie er ist. Wir richten Eure Verstorbenen so her, dass Ihr keine Angst davor haben müsst, sie anzusehen. Die Kleider sucht Ihr aus, das wichtigste dabei ist, dass Euer Mensch sich darin wohlgefühlt hätte.

Wir dekorieren den Abschiedsraum individuell und empfangen Euch dann zur Abschiednahme im Hof bei Ernst Brehme. Vor Ort passiert alles in Eurem eigenen Tempo, wir halten uns im Hintergrund und sind nur dann da, wenn Ihr uns braucht. So seid Ihr ungestört, könnt Musik hören, rein und raus gehen, Euch ganz in Ruhe verabschieden.

Bei allem, was oben beschrieben wurde, könnt und dürft Ihr gerne dabei sein. Ob Ihr nur zuschauen möchtet, oder auch selber mitmachen, bleibt Euch überlassen. Wir begleiten Euch bei allem, was Ihr selber machen möchtet.

Ihr könnt auch den Sarg individuell dekorieren, innen wie außen, kleine Geschenke, Bilder oder Briefe mitgeben, die letzte Zigarette, die Lieblingsschokolade, die Kuscheldecke, …

Unserer Erfahrung nach haben Kinder einen sehr viel unbefangeneren Umgang mit dem Tod und allem, was damit zu tun hat, als wir Erwachsenen. Wir haben keinerlei Bedenken, Kinder bei einer Abschiednahme dabei zu haben, und haben damit bisher nur positive Erfahrungen gemacht.

Unabhängig davon, wo die Person gestorben ist, gibt es in fast allen Fällen die Möglichkeit, sie (noch einmal nach Hause zu holen und) zu Hause zur Abschiednahme aufzubahren.

Wir werden niemals jemanden unvorbereitet in eine Situation bringen, in der er oder sie etwas Schreckliches sehen muss. Wir richten eure Verstorbenen so her, dass Ihr ihnen ohne Angst begegnen könnt. Wenn starke Veränderungen oder Verletzungen da sind, arbeiten wir mit sanfter Rekonstruktion – das versuchen wir jedoch zu vermeiden, denn wir finden, dass die Toten nicht aussehen müssen als würden sie nur schlafen. Auch bei extremen Fällen finden wir Wege, wie Ihr ohne Horrorszenario angemessen und persönlich Abschied nehmen könnt.

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Wir sind für Dich da.